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\chapter{Einleitung}
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\section{Motivation}
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Die Simulation von Maschinen wird im industriellen Umfeld immer beliebter, um deren Verhalten schon vor der eigentlichen Produktion zu testen.
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Dazu wird ein Modell des gesamten Prozesses in der Simulation geschaffen, der durch die Maschine beeinflusst werden soll.
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Das Modell wird um die Maschine selbst erweitert, die Einfluss auf das
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System nimmt.
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Die Veränderungen durch die Maschine werden analysiert, und erlauben
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Rückschlüsse auf die Funktion des Systems.
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Ein solches Modell kann nun für die Erkennung von Fehlverhalten und Problemen schon weit vor der eigentlichen Inbetriebnahme der Maschine genutzt werden.
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Im wachsenden Feld der Mensch-Roboter-Kollaboration existieren bereits einige Lösungen, um auch die namensgebende Interaktion von Mensch und Roboter simulieren zu können.
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Eine häufige Einschränkung der Simulatoren ist dabei, dass der Bewegungsablauf in der Simulation bereits vor deren Ausführung fest definiert werden muss.
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Dies erlaubt lediglich die Reproduktion des genauen Bewegungsablaufes, aber
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nicht verschiedene Variationen im gesamten Prozess, die durch die Ereignisse in
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der Simulation ausgelöst werden.
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Um eine solche Funktionalität bereitstellen zu können, muss der Bewegungsablauf von sowohl Roboter und Mensch zur Laufzeit der Simulation gesteuert werden.
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Diese Steuerung soll durch eine eingängliche Beschreibungssprache ermöglicht
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werden, die einfach erweitert und auf neue Szenarien angepasst werden kann.
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Um diese Funktionalität zu demonstrieren, sind 3 unterschiedliche
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Testszenarien in der Simulationsumgebung abzubilden.
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Diese sollen durch verschiedene Aufgaben unterschiedliche Interaktionsgrade zwischen Mensch und Roboter simulieren.
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\section{Stand der Wissenschaft}
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Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten befassen sich mit vielen unterschiedlichen
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Teilaspekten einer Simulation eines Mensch-Roboter-Kollaborationsszenarios.
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Die Planung von unterschiedlichen Reaktionen von Roboter auf den Menschen
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in verschiedenen Interaktionsszenarien stellt eine Grundlage für spätere
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Projekte dar.\cite{DOMBROWSKI2018134}
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Hierbei wird die erwünschte Interaktion betrachtet und aus den gewonnenen Daten werden Einschränkungen generiert.
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Diese Einschränkungen können nun in der Interaktion verwendet werden, um Verletzungen durch den Roboter auszuschließen.
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Ein anderer Weg der Kollisionsvermeidung ist die Planung der maximal zurücklegbaren Distanz eines Menschen aus seiner aktuellen Position.\cite{ffdrobotsim}
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Dafür werden die maximalen Beschleunigungen einzelner Körperteile ermittelt, um diese während der Interaktion überwachen zu können.
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Sollte ein Mensch den Roboter erreichen können, muss dieser in der dafür benötigten Zeit stoppen können.
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Dies sorgt für eine Geschwindigkeitsanpassung im Nahfeld, da hier schnellere Bewegungen möglich sind.
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Es existieren auch zahlreiche Wege, die Bewegungs- und Interaktionsplanung eines Roboters mit Beschreibungssprachen abzudecken.\cite{btintro}
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Dabei kommt es auf die Umsetzung in der Beschreibungssprache, aber auch auf Anforderungen an das System an, um zum Beispiel das Abbrechen von Aktionen zu ermöglichen.
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In Computerspielen werden Beschreibungssprachen schon seit langer Zeit eingesetzt, um verschiedene Systeme, wie zum Beispiel die Steuerung von Nichtspielercharakteren, zu beschreiben.\cite{halo2}
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Eine vollständige Umsetzung einer erweiterbaren Simulation mit Mensch und Roboter, gesteuert durch eine Beschreibungssprache konnte nicht gefunden werden.
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\section{Auswahl der Szenarien}
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Die drei zu modellierenden Szenarien sollten so gewählt werden, dass in vorherigen Szenarien genutzte Bestandteile in späteren, komplexeren Szenarien weiter genutzt werden können.
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Hierfür kommen bestimmte Aufgaben, wie zum Beispiel die Interaktion mit Objekten besonders in Frage.
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Diese besitzen viele ähnliche Bestandteile, die jedoch in mehrere Umständen nutzbar sind.
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Das erlaubt den Einsatz von wenigen Animationen in vielen Szenarien.
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Dazu zählen zum Beispiel das Hineingreifen in einen Prozess, das Aufheben von Material oder das Begutachten eines Objekts, die alle nur eine ähnliche Bewegungsabfolge des beteiligten Menschen sind.
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Das erste Szenario soll sich mit der Simulation einer bereits vollautomatisierten Fertigungsaufgabe befassen, in der ein Roboter im Arbeitsbereich eines Menschen Teile fertigt.
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Die zu erwartende Interaktion beschränkt sich hierbei auf die Anpassung der Fahrgeschwindigkeit bei Annäherung des Menschen, um Kollisionen zu vermeiden.
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Der Mensch soll in diesem Szenario an einer anderen Aufgabe arbeiten.
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Während dieser Arbeit betritt der Mensch vereinzelt den Arbeitsbereich des
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Roboters, was eine entsprechende Reaktion hervorrufen soll.
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Dieses Szenario ist ein Beispiel für eine Koexistenz zwischen Roboter und Mensch, wo beide an unterschiedlichen Aufgaben, jedoch im selben Raum, arbeiten.
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Außerdem werden grundlegende Aspekte der Simulation getestet, wie zum Beispiel das Bewegen von Mensch und Roboter und die sicherheitsrelevante Aktion der Geschwindigkeitsanpassung.
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Im zweiten Szenario prüft und sortiert der Roboter Teile und legt die
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fehlerfreien Exemplare auf einem Fließband zur Weiterverarbeitung ab.
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Die Mängelexemplare werden hingegen in einer besonderen Zone abgelegt, von wo sie vom Menschen abtransportiert werden.
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Auch hier soll der Mensch solange eigenständig arbeiten, bis der Roboter ein aussortiertes Teil ablegt, dass weiter transportiert werden muss.
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Die dritte simulierte Aufgabe stellt ein Kollaborationsszenario dar, in dem Mensch und Roboter an der selben Aufgabe arbeiten.
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Hierbei soll eine Palette entladen werden, wobei der Roboter nicht jedes Objekt ausreichend manipulieren kann.
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Dies resultiert in Problemen beim Aufheben, Transport und Ablegen der Objekte.
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In diesen Fällen muss nun ein Mensch aushelfen, wodurch er mit dem Roboter in Interaktion tritt.
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Dieser soll, wenn seine Hilfe nicht benötigt wird, andere Roboter kontrollieren, was durch das Laufen im Raum abgebildet werden soll.
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\section{Contributions}
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Durch diese Arbeit soll in zukünftigen Projekten die Möglichkeit geschaffen werden, konzeptionelle Probleme bei der Erstellung neuer Aufgabenbereiche eines Roboters frühzeitig durch Simulation erkennbar zu machen.
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Dazu ist eine schnelle Konfiguration von sowohl Roboter als auch Mensch auf
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unterschiedliche Szenarien nötig.
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Die Szenarien sollen dabei durch eine Beschreibungssprache definiert
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werden.
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Durch deren einfache Struktur soll komplexes Verhalten einfach und überschaubar definierbar sein, dass dann in der Simulation getestet werden kann.
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